Bhutan gehört zu den Reiseländern, in denen Individualreisende mit Pioniergeist die gewünschte Authentizität finden. Das unabhängige Königreich, dessen Name Land des Donnerdrachens bedeutet, liegt im Osten von Indien innerhalb Südasiens. Bhutan, annähernd so groß wie die Schweiz, liegt inmitten des Himalayagebirges und grenzt an Indien und China, bzw.Tibet. Ein Großteil seiner Fläche ist bewaldet und liegt auf über 2000 Metern Höhe. Das kleine Königreich birgt noch immer viele Geheimnisse und Einflüsse von außen werden einer genauen Prüfung unterzogen und gegebenenfalls auch per Gesetz abgewehrt, um die starke nationale Identität zu bewahren. Das Land hat eine stolze Kultur und für die Politik haben der Umweltschutz und das Bruttosozialglück oberste Priorität.
Bhutans Identität
Westliche Einflüsse und technische Neuerungen betrachten Bhutaner mit Argwohn. Tabakwaren und Plastiktüten etwa werden nicht in das Land gelassen aufgrund zu hoher Gesundheits- und Umweltrisiken. Und so kommt es auch, dass Thimphu die einzige Hauptstadt der Welt ohne Ampelsystem ist.Religion in Bhutan
In Bhutan ist der Vajrayana-Buddhismus offizielle Nationalreligion. Die bunten, wehenden Gebetsfahnen begegnen dem Reisenden überall ob auf dem Land oder in der Stadt. Die Mönchskultur ist sehr stark ausgeprägt und Klosterfeste sind Höhepunkte bhutanischer Festivitäten.Tradition in Bhutan
In Bhutan ist man stolz auf die Zorig Chusum, 13 traditionelle Kunst- und Handwerksformen, die auch heute noch von vielen Bhutanern beherrscht werden und mit denen der Lebensunterhalt bestritten wird. Der Meister eines Faches gibt sein Wissen der Tradition nach nur an seine Familienmitglieder oder an wenige ausgewählte Schüler weiter. Zu den Zorig Chusum zählen unter anderem Zimmermannskunst, Steinmetzkunst, Schnitzerei, Holzdrechselkunst und Papierherstellung.Bruttosozialglück - das besondere in Bhutan
Das vielleicht bemerkenswerteste Konzept Bhutans ist die Philosophie des Bruttosozialglücks (Gross National Happiness), das gleichzeitig oberstes Staatsziel ist. Nach Auffassung der Regierung kann die Zufriedenheit aller Bhutaner nur durch eine gesunde Balance zwischen materiellem Wohlstand (Wirtschaftswachstum) und immateriellem Wohlstand (nachhaltige Entwicklung, Bildung, Umweltschutz und kultureller Erhalt) erreicht werden. Und so wird jeder Gesetzentwurf einem speziellen Bruttosozialglück-Kontrollsystem unterzogen, das sicherstellt, dass das Vorhaben keine negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung hat.Wilde Tiere in einer malerischen Landschaft
Im Nordwesten des Landes weitet sich auf rund 4.300 km² der größte Nationalpark Bhutans aus. Er beherbergt zahlreiche Tierarten, wie den Himalaya Schwarzbär, den roten Panda und den Schneeleopard, die vom WWF auf die Rote Liste gesetzt worden sind. Heiler und Mediziner begeben sich regelmäßig in diese Region, um heilende Kräuter und Pflanzen für die traditionelle Medizin zu sammeln. Es ist nicht leicht, in dem Park die heimische Tierwelt zu entdecken. Wer einen Blick auf sie werfen möchte, sollte besser eines der vielen Wildreservate wie Bomdeling, Khaling oder Phibsoo ansteuern. In dem Wildreservat Sakteng werden der Legende nach gelegentlich Yetispuren gefunden. Während ein Trekking durch die urwüchsige Landschaft Bhutans ein wahres Vergnügen ist, sollte vom Bergsteigen Abstand genommen werden. Dies ist seit 2003 aus religiösen Gründen untersagt, weshalb auch weiterhin das Land den höchsten noch nicht erklommenen Berg der Welt besitzen wird.